Shisha, Wasserpfeife

Shisha-Lexikon: Shisha, Wasserpfeife

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Bei der Shisha handelt es sich um eine Wasserpfeife, die ihren Ursprung in der arabischen Welt findet. Wörtlich ins Deutsche übersetzt bedeutet der Begriff "Glas" oder "Flasche". Überwiegend wird mithilfe einer Shisha Tabak, kombiniert mit Fruchtaromen, geraucht.

Die Geschichte der Shisha

Als Ursprungsort der Shisha wird häufig Indien angegeben. Hier soll die erste Wasserpfeife aus einer ausgehöhlten Kokosnuss und einem darin befindlichen Bambusstock gefertigt worden sein.

Unabhängig von der oben genannten Vermutung entstand die Shisha in ihrer heutigen Form im alten Ägypten, circa im 16. Jahrhundert. Aufgrund der großen Popularität, welche die Wasserpfeife im Verlauf der Jahre erfuhr, verbreitete sich der Kult auch in weiten Teilen der arabischen Welt, wie beispielsweise dem Iran und wurde ein prägender Bestandteil der dortigen Kultur. Das Rauchen einer Shisha symbolisiert bis heute ein hohes Maß an Gastfreundlichkeit.

Innerhalb der letzten Jahre ist ein stetiger Vormarsch der Shisha auch in Europa zu verzeichnen. Immer mehr Cafés oder Bars bieten Wasserpfeifen an, die häufig als Alternative zum Zigarettenrauchen gesehen werden.

Die Shisha im Orient und deutschsprachigen Raum

Im Orient war mit dem Rauchen einer Shisha häufig eine Feierlichkeit verbunden. Überwiegend an Feiertagen oder bei Besuchen von Freunden wurde eine Shisha konsumiert und dabei Speisen und Getränke verzehrt. Insbesondere Tee wurde häufig während des Konsums getrunken, um den Geschmack und die Intensität der Shisha zu verstärken. Während des Rauchens wurde eine bequeme Liegeposition auf Polstermöbeln oder Kissen gewählt, um währenddessen entspannen und schlafen zu können.

Im deutschsprachigen Raum hat sich die Shisha vor allem innerhalb der jungen Erwachsenen etabliert. Viele von ihnen besitzen selbst eine Wasserpfeife, die häufig auf Festivitäten genutzt wird. Wer keine eigene Shisha besitzt, kann diese in vielen Cafés oder Bars bestellen. Vor allem der Geselligkeitsfaktor und das gemütliche Ambiente, das eine Shisha vermittelt, wird von vielen als äußerst positiv empfunden. Immerhin 14 Prozent der deutschen jungen Erwachsenen konsumieren mindestens einmal pro Monat eine Wasserpfeife, Tendenz steigend.

Aufbau einer ShishaShisha-Lexikon: Aufbau einer Shisha

Eine Shisha setzt sich aus vier wichtigen Bestandteilen zusammen: Wassergefäß, Rauchsäule, Kopf und Schlauch. Es existieren zwar viele verschiedene Varianten der Shisha, der Grundaufbau ist jedoch bei allen Modellen identisch. Vor allem in puncto Größe variieren die einzelnen Modelle stark. Größere Modelle weisen eine Höhe von bis zu 90 Zentimetern auf, kleinere Modelle hingegen nur eine Höhe von 30 Zentimetern.

1. Wassergefäß

Das Wassergefäß wird auch Vase genannt und besteht in der Regel aus Glas oder Metall. Insbesondere die Füllmenge und das Volumen spielen eine entscheidende Rolle beim Rauchen. Häufig weist das Wassergefäß aufwendige Muster oder Verzierungen auf.

2. Rauchsäule

Die Rauchsäule wird direkt auf das Wassergefäß gesteckt oder geschraubt und besteht in der Regel aus Metall - nur wenige Rauchsäulen sind aus Holz gefertigt. Einige Shisha-Modelle besitzen Druckventile, mit deren Hilfe Rauch ausgestoßen werden kann. Am unteren Abschnitt der Rauchsäule wird der Schlauch, auf Wunsch auch mehrere Schläuche, angebracht.

3. Kopf

Der Kopf wird am Ende der Rauchsäule angebracht. Hierbei handelt es sich um ein, aus Keramik, Glas oder Metall bestehendes Gefäß, in das der Tabak gelegt wird. Der Rauch gelangt während des Konsums durch kleine Öffnungen in die Rauchsäule und anschließend in den Schlauch. Es existiert eine Vielzahl verschiedener Köpfe, die sich alle unterschiedlich auf das Rauchverhalten auswirken und vom Benutzer selbst gewählt werden können.

Hauptsächlich werden folgende drei Kopfarten benutzt:

Standardkopf
Hierbei handelt es sich um die verbreitetste Kopfart. Der Standardkopf besitzt fünf kleine Öffnungen. Nachteil dieses Kopfes ist, dass die beim Rauchen entstehende Melasse leicht in die Rauchsäule gelangt und eine Reinigung nach dem Rauchen deutlich erschwert.

Einlochkopf
Im Gegensatz zu den fünf Öffnungen, die der Standardkopf besitzt, ist hier nur eine Öffnung vorhanden. Der Tabak wird am Rand, neben dem Loch, abgelegt. Der Vorteil dieses Kopfs besteht darin, dass keine Melasse in die Rauchsäule fließen kann, da eine leichte Erhöhung um das Loch vorhanden ist. Zudem ist eine längere Rauchdauer möglich.

Power-Bowl-Kopf
Der Power-Bowl-Kopf ist eine Art Kombination aus den bereits genannten Kopfmodellen. In der Mitte des Kopfes befinden sich mehrere, erhobene Löcher. Dadurch kann zwar keine Melasse abfließen, dennoch wird die Hitze gleichmäßig im Kopf verteilt.

Kopf aus Früchten
Eine besondere Kopfart bilden handelsübliche Früchte, wie beispielsweise Zitronen oder Orangen. Diese werden halbiert und ausgehöhlt und mit einem Lochblech versehen. Diese Köpfe geben beim Rauchen stetigen Fruchtgeschmack ab, sodass ein besonderes Aroma entsteht.

4. Schlauch

Der Schlauch befindet sich an einem Anschluss an der Rauschsäule und besteht in der Regel aus Leder, Latex, Silikon oder Kunststoff. Eine Spirale verstärkt den Schlauch, dass er nicht in sich zusammenfällt.

Funktionsweise der Shisha

Zu Beginn wird das Wassergefäß der Shisha mit Wasser gefüllt und im Anschluss die Rauchsäule an der dafür vorgesehenen Stelle befestigt. Das Rohr der Rauchsäule sollte leicht in das, im Wassergefäß vorhandene, Wasser hineinragen.

Im Anschluss wird der Kopf mit Tabak befüllt und wahlweise durch Alufolie oder ein spezielles Sieb verdeckt, auf das im nächsten Schritt glühende Kohle gelegt wird. Aufgrund der glühenden Kohle verdampft die Feuchtigkeit, die im Tabak enthalten ist und vermischt sich mit den Aromastoffen. Wird im Anschluss am Mundstück gesaugt, entsteht ein Unterdruck in der Flasche, der bewirkt, dass das Gemisch aus Aromen, Dampf und Rauchpartikeln nach oben gezogen wird.

Der Rauch einer Shisha wird aufgrund des langen Wegs durch den Schlauch und die Rauchsäule als deutlich angenehmer empfunden, als der Rauch einer Zigarette. Durch Zugabe von Eis im Wassergefäß kann dieser Effekt zusätzlich verstärkt werden.

Die Utensilien einer Shisha

1. TabakShisha-Lexikon: Shisha Tabak

Wasserpfeifentabak besteht aus Rohtabak, Melasse und Glycerin und ist deutlich feuchter als Zigaretten- oder Pfeifentabak. Zusätzlich ist dieser mit verschiedenen Aromastoffen, wie beispielsweise Apfel, Vanille, Karamell oder Cola, angereichert. Es existieren über 30 verschiedene Hersteller für Wasserpfeifentabak. Zu den bekanntesten zählen die ägyptische Firma Nakhala sowie die jordanischen Firmen Al Fakher und Al Waha.

Aufgrund der deutschen Tabakverordnung aus dem Jahr 1977, die besagt, dass Tabak maximal fünf Prozent Feuchtmittel enthalten darf, begann der Zoll im Jahr 2004 die Einfuhr von Tabak in den deutschen Raum zu unterbinden, dessen Beschaffenheit gegen diese Verordnung verstößt. Daher ist seit dem Jahr 2004 spezieller Tabak in Deutschland erhältlich, der eine deutlich geringere Feuchtigkeit aufweist als ausländischer Tabak. Die Konsumenten erhöhen den Feuchtigkeitsgrad durch Zugabe von Glycerin oder Melasse, damit ein besseres Rauchverhalten erreicht wird.

Im arabischen Raum wird häufig Tabak mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 20 Prozent konsumiert - Edeltabak enthält sogar 35 Prozent. Außerdem wird neben aromatisiertem Tabak auch solcher geraucht, der nicht mit Aromen angereichert wurde. Tabak in der arabischen Welt ist aufgrund niedriger Steuern deutlich billiger als vergleichbare deutsche Produkte.

Alternativ zu Tabak können Dampfsteine verwendet werden. Diese bestehen aus Vulkangestein und sind mit Aromastoffen angereichert. Beim Erhitzen werden die Aromen in Form von Rauch freigesetzt.

2. WasserpfeifenkohleShisha-Lexikon: Shisha Kohle

Als Wasserpfeifenkohle wird in der Regel Holzkohle verwendet. Es existieren zwei verschiedene Arten von Kohlen:

Kohletabletten
Kohletabletten enthalten eine geringe Menge Schwarzpulver und werden durch ein Feuerzeug entzünde. Die Glühdauer beträgt, je nach Beschaffenheit, 30 Minuten bis zu 90 Minuten. Kohletabletten sollten vor dem Rauchen ausreichend vorglühen, da ein unangenehmer Beigeschmack entstehen kann, wenn zu schnell mit dem Rauchen begonnen wird.

Naturkohle
Naturkohle besteht in der Regel aus gepressten Kokosnussschalen und besitzen einen sehr hohen Heizwert. Im Gegensatz zu Kohletabletten enthält die Naturkohle kein Schwarzpulver und kann daher nicht durch ein Feuerzeug entzündet werden. Hierfür eignet sich ein Gasbrenner oder ein Brandbeschleuniger, wie beispielsweise Spiritus. Naturkohle besitzt den Vorteil, dass sie deutlich länger brennt als Kohletabletten.

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