Shisha in der Schwangerschaft

Shisha in der Schwangerschaft

Sobald der Schwangerschaftstest positiv ausfällt, ist die Freude groß. Dabei hat die Gesundheit des Babys von Beginn an Priorität. Aus diesem Grund stellt ein Kinderwunsch einen ausschlaggebenden Grund dar, endlich mit dem Rauchen aufzuhören.

Doch warum ist das Rauchen einer Shisha während der Schwangerschaft so gefährlich? Welche Folgen kann der Genuss einer Wasserpfeife für die Schwangere und das Kind haben? Welche Gefahren birgt das passive Rauchen und warum solltest du auch während der Stillzeit auf das Rauchen verzichten? Auf all diese Fragen erhältst du im folgenden Artikel Antworten!

Ist das Rauchen in der Schwangerschaft gefährlich?

Rauchen schadet dem heranwachsenden Baby in deinem Bauch. Frauen mit Kinderwunsch sollten aus diesem Grund möglichst früh mit dem Rauchen aufhören. Bist du bereits schwanger, ist es wichtig, dass du umgehend auf das Rauchen verzichtest.

Du hast gerade erst von deiner Schwangerschaft erfahren und in den letzten Wochen geraucht? Wer bereits schwanger ist und dennoch in den ersten Wochen der Schwangerschaft Shisha-Tabak konsumiert hat, kann den Abgang des Embryos auslösen.

Bis zur fünften Schwangerschaftswoche gilt jedoch das sogenannte Alles-oder-Nichts-Prinzip. Dieses Prinzip besagt, dass der Embryo sich in den ersten Wochen entweder erholen kann oder abgestoßen wird. Der Grund: In dieser Zeit können Schäden durch Stammzellen ausgeglichen werden. Hast du also aufgrund von Unwissen Tabak konsumiert, besteht die Chance, dass dein Baby keine gesundheitlichen Schäden davonträgt.

Ab wann ist Rauchen in der Schwangerschaft gefährlich?

Die Eizelle nistet sich bereits nach circa zehn Tagen nach der Befruchtung in der Gebärmutter ein. Ab diesem Zeitpunkt wird die Eizelle durch den Dottersack mit Nährstoffen versorgt. Dein Baby konsumiert also alles, was du verzehrst.

Deswegen ist es wichtig, keine schädlichen Substanzen aufzunehmen, die dein Kind über den Blutkreislauf aufnimmt. Denn bereits im ersten Trimester der Schwangerschaft besteht die Gefahr, dass das Ungeborene Schäden erleidet. Ab dem ersten Trimester fällt das gesundheitliche Risiko sogar höher aus. So gilt: Sobald du von deiner Schwangerschaft erfährst, solltest du konsequent auf das Rauchen verzichten.

Ist Shisha-Rauchen grundsätzlich gefährlich?

Die gesundheitlichen Folgen des Shisha-Konsums sind noch nicht erforscht. So bestehen derzeit beispielsweise keine Belege dafür, ob das Wasser in der Shisha-Bowl als Filter dient oder Schadstoffe ungefiltert in deinen Körper gelangen.

Demnach ist nicht auszuschließen, dass das Rauchen einer Wasserpfeife ebenso gesundheitsschädlich ist wie das Rauchen einer Zigarette –  oder schädlicher. Denn wer Shisha raucht, inhaliert pro Zug deutlich mehr Qualm als beim Rauchen einer Zigarette. Gleichzeitig wird der Rauch tiefer inhaliert.

Eine einstündige Shisha-Session kann so mit dem Rauchen von hundert Zigaretten verglichen werden. Dabei gelangt eine Nikotinkonzentration in den Körper, die beim Rauchen von zehn Zigaretten entsteht.

  • Die Gesundheitsgefährdung: Der nikotinhaltige sowie der nikotinfreie Shisha-Rauch weisen eine hohe Konzentration an Teer und Schadstoffen auf. Selbst bei Produkten, die mit “0 Gramm Teer” gekennzeichnet sind, bilden sich beim Rauchen Teer und Benzol. Diese können Krebserkrankungen auslösen.
  • Das Risiko einer Kohlenmonoxid-Vergiftung: In geschlossenen Räumen sollten Shishas nur dann verwendet werden, wenn die Kohlenmonoxid-Konzentration in der Luft durch eine Belüftung oder offene Fenster reduziert wird. Kohlenmonoxid entsteht bei der Erhitzung des Shisha-Tabaks mit Shisha-Kohle. Eine Alternative stellen elektronische Heizquellen statt Kohle dar.
  • Die mögliche Abhängigkeit: Das Rauchen von Shishas kann genauso abhängig machen wie das Rauchen einer Zigarette. Bei Wasserpfeifen können nikotinfreie Tabakersatzprodukte verwendet werden.
  • Infektionen: Das gemeinsame Shisha-Rauchen stellt eine gelungene Möglichkeit dar, um mit Freunden beisammenzusitzen und den Abend ausklingen zu lassen. Teilst du dir das Mundstück mit mehreren Personen, besteht die Gefahr, dass du dich mit Herpes, Pilzinfektionen, Tuberkulose, Hepatitis oder anderen Erkrankungen infizierst.
  • Rauchen nach einer OP: Auf das Rauchen nach der Weisheitszahn-OP solltest du verzichten, bis die Wunde vollständig verheilt ist. Denn der Tabakkonsum kann die Heilung der Wunde negativ beeinflussen.

Mögliche Folgen des Rauchens in der Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist mit zahlreichen Entbehrungen verbunden. Doch all die Einschränkungen führen zu einem gesunden Schwangerschaftsverlauf und schützen dein Kind und dich selbst.

Für das Baby

Damit dein Kind gesund zur Welt kommt, solltest du komplett auf das Rauchen verzichten. Denn selbst der gelegentliche Griff zur Shisha oder zur Zigarette kann der Gesundheit deines Nachwuchses unumkehrbar schaden.

Der Grund: Dein Baby reagiert sensibel auf Schadstoffe. Insbesondere beim Rauchen entstehen verschiedene Nervengifte, die in hoher Konzentration zu irreparablen Schäden führen können. Gleichzeitig kann es zu einer gefährlichen Unterbindung der Sauerstoffzufuhr und einer Unterversorgung des Ungeborenen kommen.

So kann das Rauchen folgende Schäden auslösen:

  • Entwicklungsstörungen
  • Wachstumsstörungen
  • Psychische Erkrankungen
  • Atemwegserkrankungen wie Asthma
  • Lungenfehlfunktionen
  • Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte
  • Konzentrationsstörungen
  • Verhaltensauffälligkeiten

Für die Mutter und die Schwangerschaft

Beim Rauchen nimmt dein Körper Nikotin und Schadstoffe wie Benzol, Teer oder Kohlenmonoxid auf. Diese können krebserregend sein und deine eigene Gesundheit sowie die Gesundheit des ungeborenen Kindes gefährden. Weiterhin kann Nikotin als Suchtstoff abhängig machen.

Darüber hinaus kann das Rauchen von Zigaretten oder Shishas sogar den Verlauf deiner Schwangerschaft beeinflussen. So steigt das Risiko für Schwangerschaftskomplikationen. AuchFrüh- oder Fehlgeburten sowie Eileiterschwangerschaften sind möglich.

Was ist mit dem passiven Shisha-Rauchen?

Du bist schwanger und triffst dich mit Freunden, die rauchen? Bitte diese darum, in deiner Gegenwart nicht zur Zigarette oder Shisha zu greifen. Insbesondere in geschlossenen Räumen raucht dein ungeborenes Baby nämlich passiv mit. Aber auch unter freiem Himmel stellt der Rauch eine Gefahr dar, wenn sich der Rauchende in unmittelbarer Nähe zu dir befindet.

Möchten deine Freunde, Familienmitglieder, Arbeitskollegen oder Bekannten während deiner Anwesenheit nicht auf das Rauchen verzichten, solltest du den Ort verlassen. Denn das passive Rauchen stellt eine ebenso große gesundheitliche Gefahr für dein Baby dar wie das aktive Rauchen.

Shisha nach der Geburt – Was ist mit dem Stillen?

Die Muttermilch versorgt dein Baby mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen, Hormonen, Immunzellen, Enzymen, Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten. Sie ist auf die Bedürfnisse deines Babys abgestimmt und verändert sich fortwährend.

Die Zusammensetzung deiner Muttermilch kannst du mit einer gesunden Lebensweise unterstützen. Während der gesamten Stillzeit solltest du deswegen auf das Shisha-Rauchen verzichten. Denn schädliche Substanzen, die sich während des Rauchens in deinem Körper ablagern, gelangen über die Muttermilch zu deinem Baby.

Tipps für den Rauchstopp in der Schwangerschaft – dem Baby zuliebe

Wer jahrelang Shishas geraucht hat, kann die Sucht nicht von heute auf morgen ablegen. Wir liefern dir wertvolle Tipps, damit du möglichst schnell mit dem Rauchen aufhören kannst!

  • Konsequenzen bedenken: Du trägst die Verantwortung für dein Kind. Mache dir bewusst, welche Folgen der Nikotinkonsum für dein Baby hat.
  • Zigaretten und Feuerzeuge entsorgen: Vernichte deine Zigaretten und Feuerzeuge, sodass du nicht länger in Versuchung gerätst.
  • Die Shisha in den Keller verbannen: Bewahre deine Shisha im Keller oder auf dem Dachboden auf.
  • Alternativen bereitstellen: Bereite Snacks wie Apfelspalten zu. Überkommt dich das Verlangen nach einer Zigarette, greifst du zu einem gesunden Snack oder einem Kaugummi.
  • Das Umfeld vom Rauchentzug überzeugen: Hört dein Partner ebenfalls mit dem Rauchen auf, könnt ihr euch gegenseitig beim Rauchstopp unterstützen. 
  • Ziele setzen: Setze dir Tagesziele. Hast du die ersten drei Tage überstanden, wird es leichter. Belohne dich am vierten Tag zum Beispiel mit einem leckeren Dessert.
  • Hilfe suchen: Informiere deinen Arzt sowie deine Arbeitskollegen, Freunde und Familienmitglieder über dein Entwöhnungsprogramm. Unter 0800 8 31 31 31 steht dir zudem die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit einer telefonischen Beratung zur Seite.

Achtung:
Du bist schwanger? Experten empfehlen einen sofortigen Rauchstopp, um die Gesundheit deines Kindes zu unterstützen.

Leider hält sich nach wie vor das Gerücht, dass eine langsame Rauchentwöhnung die Gesundheit des Babys fördern würde. Dies ist falsch. Vielmehr gilt es, dein Baby sofort vor dem Tabakrauch zu schützen.