DL-Dampfen

DL-Dampfen - Vorteile der Zugtechnik

Unter Dampfern sind zwei verschiedene Varianten der Atemtechnik bei der Nutzung von E-Zigaretten verbreitet. Viele saugen den Dampf zuerst in den Mund und atmen ihn anschließend ein. Diese Technik nennt man MTL oder Mouth to Lung. Andere wiederum schwören auf das sogenannte DL-Dampfen. Die Abkürzung DL steht für Direct to Lung.

Wie der Name verrät, inhaliert man dabei den Dampf direkt in die Lunge. Diese Zugtechnik hilft dabei, das Geschmackserlebnis intensiver zu machen. Das besondere Dampferlebnis ist deshalb besonders für erfahrene Dampfer geeignet.

In diesem Artikel wird erklärt, wie das DL-Dampfen funktioniert und worauf man dabei achten muss. Dabei kommt es neben der Zugtechnik auch auf die richtige E-Zigarette und das passende Liquid an.

Zugtechnik: Direkt in die Lunge

Beim Direct to Lung beziehungsweise Direct-Lung-Dampfen zieht man den Dampf direkt in die Lunge. Dadurch fühlt sich die Wirkung der Inhaltsstoffe, besonders mit Nikotin, stärker an. Damit das richtig funktioniert, braucht man aber eine passende E-Zigarette.

Für Lungenzüge inhaliert man mehrere Sekunden lang tief. Kurz vor Ende des Zuges kann man bereits aufhören, die Feuertaste zu drücken. Dadurch kühlt der Verdampferkopf ab und man kann den erzeugten Dampf restlos einatmen. Der Dampf gelangt direkt in die Lunge und der Geschmack und das Nikotin werden ohne Verzögerung spürbar.

E-Zigarette für DL

Geräte, die für das DL-Dampfen geeignet sind, bieten zusätzliche Einstellungsmöglichkeiten. Dazu gehört der Airflow Control, mit der die Luftzufuhr geregelt wird. So wird das Ziehen an der E-Zigarette leichter. Ebenso entsteht bei DL-Geräten eine größere Dampfmenge. So kann man beeindruckende Dampfwolken erzeugen.

Damit man richtig Lungendampfen kann, muss die E-Zigarette passend eingestellt sein. Am wichtigsten sind ein niedriger elektrischer Widerstand und der richtige Verdampferkopf.

Ohm

Für die stärkere Dampfentwicklung muss der elektrische Widerstand in der E-Zigarette besonders niedrig sein. Ursprünglich wurde hier ein Widerstand von weniger als einem Ohm benutzt. Deshalb nennt man diese Art des Dampfens auch Sub-Ohm-Dampfen. Heutzutage ist der Widerstand sogar noch geringer. Es wird höchstens 0,5 Ohm verwendet.

Durch den niedrigen Widerstand kann mehr Strom durch den Coil fließen. So wird das Liquid stärker erhitzt und es entsteht mehr Dampf. Dadurch steigt aber auch der Liquidverbrauch. Auch der Akku wird stärker belastet.

Das Zusammenspiel des Widerstands und der verschiedenen Arten von Verdampferköpfen bestimmt, wie viel Dampf entsteht und wie intensiv er ist. Hier lohnt es sich, verschiedene Einstellungen auszuprobieren und herauszufinden, was man persönlich am meisten mag.

Coils

Als Coil bezeichnet man den Heizdraht, der im Verdampferkopf sitzt. Er wird mit Strom erhitzt und produziert den Dampf. Die Art des Coils beeinflusst die Dampfentwicklung und die Haltbarkeit des Drahts.

Die Art des Coils hängt vom Verdampfer ab. Hersteller bieten Fertigcoils an, die man schnell und einfach austauschen kann, wenn sie nicht mehr richtig funktionieren.

Alternativ gibt es Selbstwickelcoils, bei denen man den Draht selbst anbringen muss. Dafür kann man unterschiedliche Wickeltechniken nutzen. Sie sorgen für stärkere Dampfproduktion oder besseren Geschmack. Beim Wickeln muss man immer wieder testen, ob der Draht sich gleichmäßig erhitzt, wenn Strom durch ihn fließt. Das wichtigste Hilfsmittel beim Wickeln ist eine Pinzette aus Keramik. Durch sie kann kein Strom fließen, so dass kein Kurzschluss entstehen kann.

Für Anfänger ist es sinnvoll, zunächst fertige Coils im Verdampfer zu benutzen. Wenn man sich später mehr mit der Materie beschäftigen will, kann man die unterschiedlichen Techniken beim Selbstwickeln ausprobieren.

Watte

Die Watte ist ein Bestandteil in den meisten Verdampfern. Egal ob fertige oder selbstgewickelte Coils, die Watte ist der Träger, welcher das Liquid vom Tank zum Coil transportiert. Die Watte muss beim Dampfen aus naturbelassener Baumwolle bestehen. Das ist wichtig, weil sie keine schädlichen Stoffe auf das Liquid übertragen darf.

Beim selbstgewickelten Coil muss man die Watte eigenhändig platzieren. Hier darf man nicht zu viel Watte nutzen, weil sonst die Fasern das Liquid nicht richtig übertragen können. Wenn der heiße Coil auf die trockene Watte trifft, kann sie ankokeln. Das schmeckt unangenehm und fühlt sich beim Inhalieren komisch an.

Baumwollwatte für E-Zigaretten kann man im Tabakhandel kaufen. Hier ist sie bereits in passende Portionen eingeteilt. Günstiger geht es jedoch im Drogeriemarkt. Auch hier findet man naturbelassene, chlorfrei gebleichte Baumwollwatte.

Base

Die Base, also die Basis des Liquids, besteht aus Propylenglykol (PG) und Vegetable Glycerin (VG). PG transportiert das Aroma und VG begünstigt die Dampfentwicklung. Beim DL-Dampfen geht es darum, große Dampfmengen direkt in die Lunge zu inhalieren.

Beim Mischen der Base benutzt man deshalb meistens zwischen 20 und 30 Prozent PG und 70 bis 80 Prozent VG. So wird das Liquid nicht zu dickflüssig und schmeckt trotzdem lecker. Wer eine fertige Base kauft, kann unterschiedliche Mischverhältnisse testen und entscheiden, was einem am besten passt.

Beim DL-Dampfen verbraucht man mehr Liquid als beim MTL-Dampfen. Darum kann es günstiger sein, selbst zu mischen, als fertige Liquids zu kaufen.

Liquid und Aromen

Es gibt Liquids, die besser für DL- oder MTL-Dampfen geeignet sind. Der Unterschied liegt nicht nur bei der Nikotinstärke, sondern auch in den Geschmacksrichtungen.

Liquids für das DL-Dampfen enthalten weniger Nikotin und mehr Aromastoffe. Für Direct-Lung-Dampfen sind süße Geschmacksrichtungen sehr beliebt. Oft sind sie zusätzlich mit kühlenden Aromen, wie Minze kombiniert.

Der Dampf trägt den Geschmack beim Inhalieren durch den Mundraum. Das Aroma erreicht so den Gaumen. Durch die erhöhte Dampfmenge kann sich der Geschmack besonders gut entfalten. So erhält man beim DL-Dampfen das optimale Erlebnis.

Vor- und Nachteile der Zugtechnik

Durch die Einstellung des Verdampfers beim DL-Dampfen entsteht eine große Dampfwolke. Die Menge und Dichte des Dampfes erzeugt an angenehmes und intensives Gefühl. Das Aroma wirkt voll und gesättigt.

Liquids zum DL-Dampfen enthalten viel Glyceryn (VG). Dadurch fühlt sich der Dampf beim Inhalieren angenehm und nicht kratzig an. Auch der geringere Nikotingehalt sorgt für ein weicheres Dampferlebnis.

DL-Dampfen ist eher für erfahrene Dampfer gedacht. Spezielle DL-Verdampfer sind meist teurer und man muss die verschiedenen Einstellungen genau verstehen.

Wenn man direkt in die Lunge inhaliert, kann das Anfänger überfordern. Raucher, die zuvor nur Tabakzigaretten geraucht haben oder noch gar keine Erfahrung mitbringen, müssen von der großen Menge an Dampf schnell husten. Das Nikotin kann ebenfalls irritierend wirken.

Falsche Anwendung vermeiden

Verdampfer sind entweder für DL- oder für MTL-Dampfen gedacht. Wenn man die Geräte mit der falschen Technik benutzt, kann das Ergebnis enttäuschend sein.

MTL-Verdampfer haben einen starken Zugwiderstand und erzeugen nicht genug Dampf, um genüsslich Lungenzüge zu machen. Sie sind für schwächere und langsamere Züge gebaut, weil der Coil sich weniger aufheizt.

Wer im Gegensatz dazu mit einem DL-Verdampfer das Backendampfen probiert, wird ebenfalls nicht glücklich. Ohne intensive Lungenzüge bekommt man keine großen Dampfwolken hin und der Geschmack ist weniger stark. Außerdem kann das Liquid auslaufen, wenn es nicht schnell genug verdampft wird.

Deshalb sollte man sich vor dem Kauf darüber im Klaren sein, wie man dampfen will. Einsteiger greifen eher zu MTL-Verdampfern. Wer gleich beeindruckenden, dichten Dampf erzeugen will, kann aber auch zum DL-Verdampfer greifen.